INSTITUT FÜR MATHEMATIK
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Problemstellungen der Modellierungswoche - 2023

In der Woche vom 11. - 17. Februar 2023

Projekt: Schwingungsdynamik

Betreuer: Stefan Reiterer

Eigen-Schwingungen & Schwingfestigkeit

Schwingungen von Körpern sind Teil unseres Alltags, beginnend mit Schallwellen, die das Ergebnis von Vibration sind, über das einfache Schwanken von Strukturen wie Gebäuden. Besonders Wirkungsvoll sind dabei Eigenschwingungen. Immer wieder kam es in der Geschichte vor, dass Strukturen wie Gebäude, Brücken, Anlagen oder sogar Fahrzeuge kollabierten aufgrund von Schwingungen in Resonanz von Körpern. Ein berühmtes Beispiel ist die Tacoma-Narrows-Brücke, die kurz nach ihrer Errichtung eingestürzt ist. Der Legende nach soll auch Nikola Tesla eine Maschine geplant haben, die die Eigenschwingung der Erde nutzen sollte, um die Welt zu zerstören. Aufgrund dieser Destruktivität müssen heute viele Vorschriften berücksichtigt werden. So müssen die meisten Geräte gewisse sogennante Eigenfrequenzen nicht unterschreiten. Aber auch Effekte wie Dämpfung oder die Dauerfestigkeit sind Teil der Betrachtung. Ziel dieses Projektes ist es, Grundlegende Modelle zu entwickeln, die diese Phänomene beschreiben.

Projekt: Signalverarbeitung

Betreuer: Julius Baumhakel

Audio - Verarbeitung & Erkennung

MP3, Sound-Mixer und Shazam - alle drei dieser Technologien kennen die meisten unter uns, viele haben sie sogar täglich im Gebrauch. Aber wie funktionieren die denn überhaupt? Hinter Shazam muss doch sowieso eine Art Magie stecken.

Im Laufe der nächsten Tage wollen wir genau dieser Frage auf den Grund gehen und dabei auch der Magie hinter Shazam auf die Schliche kommen. Dazu wollen wir zuerst verstehen, was Audiosignale sind, wie sie unser Computer interpretiert und wie man mit ihnen arbeiten kann. Im Zuge dessen werden wir auch die Fast-Fourier-Transformation kennen lernen - einen der stillen Helden unter den Erfindungen des 20. bzw. 18. (!?) Jahrhunderts. Mit diesem Wissen in der Hand ist es für uns ein Kinderspiel, MP3, digitale Sound-Mixer und sogar Shazam selbst umzusetzen. Oder doch nicht?

Projekt: Bildverarbeitung

Betreuer: Gabriel Pichlbauer

Image Segmentation

Nahezu jedes Smartphone besitzt heutzutage nicht nur eine ausgezeichnete Digitalkamera, sondern auch integrierte Softwarepakete, um bereits aufgenommene Digitalbilder im Nachhinein zu bearbeiten. So erlauben es zum Beispiel manche neuen Apple Geräte einerseits sich mit einer Vielzahl von verschiedenen Farbfiltern zu spielen oder die Größe und Ausrichtung der Bilder zu verändern, andererseits sogar die Erkennung von Schriftteilen oder gar ganzen Objekten innerhalb der Bilder. Hinter all diesen Verarbeitungsmöglichkeiten steckt nicht nur die Informatik, sondern auch eine Menge spannender Mathematik!

In den kommenden Tagen wollen auch wir uns damit beschäftigen wie man Digitalbilder eigentlich mathematisch interpretieren und mit einer passenden Programmiersprache auch bearbeiten kann. Ist dies ausreichend geklärt wird unser nächstes Ziel sein, Algorithmen zu entwerfen, die verschiedene zusammengehörige Bildteile automatisch voneinander trennen können. Im ersten Schritt tasten wir uns langsam an das Problem heran und probieren lediglich ein Graustufenbild in 2 sinnvolle Bildteile (z.B. Hell / Dunkel, Vordergrund / Hintergrund, etc.) aufzuteilen und das Konzept auf Farbbilder zu verallgemeinern. Ist dies geschafft versuchen wir schließlich beliebige Bilder in mehrere sinnvolle zusammengehörige Teile aufzuteilen und haben dabei große Freiheit um in verschiedenste sehr interessante Bereiche der Mathematik einzutauchen.

Projekt: Mathematische Spieltheorie

Betreuer: Florian Thaler

Konkurrenz vs. Kooperation

Was haben das Elfmeterschießen im Fußball, der Kampf der Geschlechter und Nachbarschaftsstreitigkeiten gemein? Auf den ersten Blick nicht viel wie es scheint. All diese Situationen/Probleme jedoch lassen sich als sog. strategische Spiele modellieren und mit Werkzeugen aus dem Bereich der mathematischen Spieltheorie analysieren.

Wir werden in den kommenden Tagen auf den Spuren von John Nash und John v. Neumann wandeln und uns mit mathematischer Spieltheorie befassen. Mit den Konzepten die wir in diesem Zusammenhang kennenlernen, werden wir versuchen die oben genannten Situationen zu diskutieren und optimale Strategien für die beteiligten Parteien/Spieler abzuleiten. Ganz besonders interessiert uns dabei die Frage ob die aus subjektiver Sicht optimale Strategie eines Spieler tatsächlich die beste aller möglichen Strategien ist. Kann kooperatives Verhalten den Spielausgang für beide Spieler positiv beeinflussen?

Projekt: Flugmechanik

Betreuer: Stephen Keeling

Archer's Paradox

Durch das im Jahr 1948 erschienene Buch Zen in der Kunst des Bogenschießens hat der Autor Eugen Herrigel das Konzept im Westen eingeführt, dass das Bogenschießen (als Metapher der Aktivitäten des Lebens) einem mühelos und akkurat gelingt, wenn eine Bilanz zwischen bewusster und unbewusster Steuerung erreicht wird. Durch diese Erkenntnis ist der Ausdruck entstanden: Das Ziel bist Du selber. Jedoch stellt sich die Frage, was ist das Heikle an der Aufgabe, das für den Geist so herausfordernd ist, sich mit dem physikalischen System in Einklang zu bringen? Dazu gehört ein Phänomen, das für den Neuling paradox erscheinen mag.

Dieses Paradox hat damit zu tun, dass (für einen einfachen Apparat) der Pfeil auf der Seite des Bogens vorbei laufen muss. Dieser Kontakt führt zu einer anfänglichen Biegung des Pfeils, die die Flugrichtung stört. Es entstehen dann Schwankungen im Pfeil, die zu einer ausgleichend gebogenen Flugbahn führen. Die Ausrichtung des Pfeils im Vollauszug kann doch mit dem Weg zum Ziel zusammenfallen, und das Ziel genau erreicht werden, aber nur wenn Bogen, Pfeil und Mensch im Einklang sind. Für eine filmische Darstellung des Phänomens siehe dieses Video. Im diesem Projekt wird der Ablauf des Bogenschießens simuliert, um diese Gegenwirkungen zu verdeutlichen. Tagebuch

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